Asthma-Therapie: Bedarfstherapie oder Dauertherapie?
Lesedauer ca. 2,5 Minuten
Asthma ist aktuell nicht heilbar, kann in der Regel jedoch gut mit Medikamenten behandelt werden. Das wichtigste Ziel ist dabei, die Krankheit so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass es idealerweise zu keinen – oder nur noch zu schwachen – Symptomen kommt. Zu diesem Zweck werden bei der Asthma-Therapie unterschiedliche Medikamente eingesetzt, die sich zwei verschiedenen Arten der Behandlung zuordnen lassen: der Bedarfstherapie und der Dauertherapie.
Asthma-Therapie: Bedarfstherapie oder Dauertherapie?
Lesedauer ca. 2,5 Minuten
Asthma ist aktuell nicht heilbar, kann in der Regel jedoch gut mit Medikamenten behandelt werden. Das wichtigste Ziel ist dabei, die Krankheit so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass es idealerweise zu keinen – oder nur noch zu schwachen – Symptomen kommt. Zu diesem Zweck werden bei der Asthma-Therapie unterschiedliche Medikamente eingesetzt, die sich zwei verschiedenen Arten der Behandlung zuordnen lassen: der Bedarfstherapie und der Dauertherapie.
Welches Ziel verfolgt die Behandlung?
Viele Medikamente sind heutzutage verfügbar, um die Beschwerden der Asthma-Patient*innen zu lindern und ihnen im Idealfall einen möglichst beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen. Für einige Betroffene kann es ausreichend sein, lediglich bei akuten Beschwerden – also bei Bedarf – ein Medikament einzunehmen. Für viele Patient*innen ist jedoch eine Dauertherapie notwendig.
Ob die Behandlung im individuellen Fall angepasst werden muss und welcher Wirkstoff in welcher Dosis dabei zum Einsatz kommt, entscheiden Expert*innen. Dafür überprüfen sie den Grad der Asthma-Kontrolle.
Es gibt drei verschiedene Grade:
- kontrolliertes Asthma
- teilweise kontrolliertes Asthma
- unkontrolliertes Asthma
Mit dem Grad lässt sich die passende Therapie mithilfe des Stufenschemas ermitteln, das beispielsweise die Autor*innen der „S2k-Leitlinie zur fachärztlichen Diagnostik und Therapie von Asthma 2023“ empfehlen. Die S2k-Leitlinie wurde herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. An ihrer Erstellung haben verschiedene deutschsprachige Fachgesellschaften und Organisationen mitgearbeitet. Das Ziel der Stufentherapie ist es, ein kontrolliertes Asthma zu erreichen und zu erhalten.
Was empfehlen die Leitlinien?
Kontrollbasiertes Asthma-Management als Kreislauf
Was versteht man unter Bedarfstherapie?
Schnellwirksame Bronchodilatatoren (Bronchienerweiterer) entspannen die verkrampften Bronchialmuskeln und werden in der Regel als Spray inhaliert. So gelangt der Wirkstoff direkt in die Lunge und kann die Beschwerden rasch lindern.
Meist kommen in der Bedarfstherapie sogenannte SABA zum Einsatz (SABA = short-acting beta2-agonist), also kurzwirksame Atemwegserweiterer. Allerdings bekämpfen die Mittel lediglich die Symptome der Lungenerkrankung – nicht jedoch die Entzündung in den Atemwegen, welche die Beschwerden auslöst. Ein Fortschreiten der Erkrankung können reine Bedarfsmedikamente daher nicht verhindern.
Bedarfstherapie: Wie häufig ist zu häufig?
Die Medikamente der Bedarfstherapie sollten möglichst selten zum Einsatz kommen. Für erwachsene Patient*innen gilt: Müssen die Mittel häufiger als zweimal die Woche eingesetzt werden, sollte eine Dauertherapie begonnen werden. Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Dauertherapie bereits dann empfohlen, wenn sie Bedarfsmedikation benötigen, um Alltagsaktivitäten ohne Asthma-Beschwerden zu bewältigen.
Was versteht man unter Asthma-Dauertherapie?
Medikamente der Dauertherapie oder Langzeittherapie werden regelmäßig und dauerhaft eingenommen – auch dann, wenn Betroffene momentan keine Beschwerden haben. Denn das Krankheitsgeschehen, also die Entzündung in der Lunge, besteht auch dann, wenn man es selbst nicht wahrnimmt.
Dauermedikamente wirken langfristig und setzen an der Ursache der Asthmaerkrankung an, indem sie die Entzündung der Atemwege lindern. Auf diese Weise sollen sie
- die Überempfindlichkeit der Bronchien vermindern,
- die Verengung beziehungsweise Schwellung in den Atemwegen reduzieren
- und somit bestmöglich verhindern, dass Anfälle und Symptome des Asthmas auftreten.
Medikamente der Dauertherapie werden meist als Pulver oder Spray mithilfe eines Inhalators eingeatmet. In der Regel kommen dabei Inhalative Kortikosteroide (ICS) oder Kombinationen verschiedener Wirkstoffe zum Einsatz.
Dr. Justus de Zeeuw aus Köln erläutert, wie die Entzündung in der Lunge dauerhaft kontrolliert bleibt.
ZUSAMMENFASSUNG
Bei der medikamentösen Therapie von Asthma kommen in der Regel sowohl bronchienerweiternde als auch entzündungshemmende Mittel zum Einsatz. Während Medikamente der Bedarfstherapie typische Beschwerden wie Luftnot kurzfristig lindern können, zielen Medikamente der Asthma-Dauertherapie unter anderem darauf ab, Anfälle langfristig zu verhindern. Ziel der Behandlung ist es, das Asthma zu kontrollieren.
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1 Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) (Hrsg.): Asthma: Formen, Stand: 12.07.2018, in: Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/atemwege/asthma/formen.html, Zugriff am 20.12.2023.