Was ist nicht-allergisches Asthma?

Lesedauer ca. 3 Minuten 

Bei nicht-allergischem Asthma, auch intrinsisches Asthma genannt, reagiert der Körper beispielsweise bei Atemwegs­infektionen oder körperlicher Anstrengung mit typischen Symptomen der Lungen­erkrankung. Meist sind erwachsene Patient*innen von dieser Asthma­form betroffen.

Dunkelhaariger Mann mit Bart, Hut und Hosenträgern über seinem weißen Hemd hustet in seine Faust

Was ist nicht-allergisches Asthma?

Dunkelhaariger Mann mit Bart, Hut und Hosenträgern über seinem weißen Hemd hustet in seine Faust
Lesedauer ca. 3 Minuten Bei nicht-allergischem Asthma, auch intrinsisches Asthma genannt, reagiert der Körper beispiels­weise bei Atemwegs­infektionen oder körperlicher Anstrengung mit typischen Symptomen der Lungen­erkrankung. Meist sind erwachsene Patient*innen von dieser Asthma­form betroffen.

Wann spricht man von nicht-allergischem Asthma?

Unter dem Begriff nicht-allergisches Asthma fassen Expert*innen die Formen der Erkrankung zusammen, die – im Gegensatz zu allergischem Asthma – nicht durch einen allergie­auslösenden Stoff (Allergen) hervorgerufen werden. Während das allergische Asthma meist im Kindes- und Jugend­alter beginnt, betrifft die nicht-allergische Form in der Regel eher Erwachsene im mittleren Alter.

Das nicht-allergische Asthma wird auch intrinsisches Asthma genannt (aus dem Lateinischen: von innen her). Denn es wird durch Reize ausgelöst, die aus dem Körper selbst kommen.

Die Stärke der Beschwerden schwankt bei nicht-allergischem Asthma meist weniger stark als bei allergischem. Dafür zeigt sich bei der intrinsischen Form häufig von Beginn an ein schwererer Verlauf. Bei vielen Betroffenen sind zudem die Nasen­nebenhöhlen chronisch entzündet.

Gut zu wissen: Die Einteilung zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma ist nicht immer eindeutig. Viele Patient*innen leiden unter einer gemischt­förmigen Variante. Das bedeutet, dass ihre Beschwerden sowohl durch Allergene als auch durch andere Reize ausgelöst werden können.

Intrinsisches Asthma: Welche Auslöser gibt es?

Zu den häufigsten Auslösern des nicht-allergischen Asthmas zählen Infektionen der Atemwege, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Expert*innen sprechen in diesem Fall von einem Infektasthma.

Darüber hinaus können unter anderem die folgenden Reize dazu führen, dass Asthma-Beschwerden auftreten und es zu einem Anfall kommt:

  • die Einnahme bestimmter Schmerz­mittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), beispiels­weise Acetylsalicyl­säure (ASS)
  • körperliche Anstrengung, zum Beispiel beim Sport – man spricht dann auch von Anstrengungs­asthma
  • physikalische Reize wie Nebel oder feuchte Luft
  • Tabak- beziehungs­weise Zigaretten­rauch
  • chemische Reize, zum Beispiel bestimmte Dämpfe und Gerüche
  • verschiedene Arten der Luft­verschmutzung
  • seelische Belastungen

Mögliche Auslöser bei nicht-allergischem Asthma

Was passiert in der Lunge?

Die Atemwege der Patient*innen mit Asthma reagieren über­empfindlich auf bestimmte Reize. Sowohl bei allergischem Asthma als auch bei der nicht-allergischen Form ist bei dieser Reaktion das Immun­system beteiligt. Ein Unterschied ist jedoch, dass es bei allergischem Asthma zu einer stark vermehrten Produktion von Immunglobulin E (IgE) kommt. Dies ist bei nicht-allergischem Asthma nicht der Fall.

Bei einem Kontakt mit dem Auslöser laufen im Körper unterschiedliche Prozesse ab: Die Muskulatur rund um die Atem­wege verkrampft sich, die Schleim­häute produzieren mehr Schleim. Die Atemwege können sich dadurch so stark verengen, dass es zu einem Asthma­anfall kommen kann – samt den typischen Symptomen wie Atemnot und Husten. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Diagnose: allergisch oder nicht-allergisch?

Um die bestmögliche Therapie zu finden, ist es wichtig, zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma zu unterscheiden. Häufig gibt die Krankheits­geschichte der Patient*innen dem medizinischen Fach­personal erste Hinweise auf den Auslöser der Lungen­erkrankung.

Treten die Beschwerden zum Beispiel verstärkt im Winter bei einem Aufenthalt im Freien auf, liegt der Verdacht nahe, dass sie durch kalte und feuchte Luft hervorgerufen werden. Dass eine Pollen­allergie dahintersteckt – ein typischer Auslöser bei allergischem Asthma –, ist zu dieser Jahres­zeit hingegen eher unwahrscheinlich.

Darüber hinaus können gezielte Unter­suchungen einen Hinweis darauf geben, um welche Form der Lungen­erkrankung es sich handelt. Dazu zählt beispielsweise der Prick-Test. Bei diesem Hauttest wird untersucht, ob und wie der Körper der Patient*innen auf eine Reihe unterschiedlicher Allergene reagiert.

Therapie: Wie wird nicht-allergisches Asthma behandelt?

Mit der passenden Therapie kann Asthma heute gut kontrolliert werden. Dabei kommen unter anderem unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Betroffene einem Anfall vorbeugen oder die Beschwerden der Erkrankung gezielt lindern.

Bei allergischem Asthma gibt es in bestimmten Fällen die Möglichkeit, die Über­reaktion des Immunsystems auf den Auslöser abzuschwächen (Hypo­sensibilisierung). Bei nicht-allergischem Asthma ist dies leider nicht möglich. Betroffenen wird daher empfohlen, ihre Auslöser im Alltag bestmöglich zu meiden. Tipps dazu finden Sie hier.

ZUSAMMENFASSUNG

Das nicht-allergische Asthma wird auch intrinsisches Asthma genannt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass Beschwerden nicht durch allergie­auslösende Stoffe, sondern durch andere Reize ausgelöst werden. Neben Infektionen der Atemwege zählen dazu beispiels­weise feuchte Luft, Tabak­rauch sowie körperliche Anstrengung. Mithilfe unterschiedlicher Methoden kann das ärztliche Fachpersonal ein nicht-allergisches Asthma von einer allergischen Form unter­scheiden. Es gibt jedoch auch Mischformen der Lungen­erkrankung.

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