Vorsicht, Anfall:Ihr persönlicher Asthma-Notfallplan
Wenn sich die Symptome der Erkrankung plötzlich verschlimmern, sprechen Expert*innen von einem Asthmaanfall. Meist verschwinden die Beschwerden von selbst, oder ein Notfallspray – ein Medikament der sogenannten Bedarfstherapie – kann sie innerhalb kurzer Zeit lindern. Wenn der Anfall besonders stark ist, kann er zu einem medizinischen Notfall werden. Daher ist es wichtig, für solche Fälle einen Asthma-Notfallplan zu haben.
Vorsicht, Anfall:Ihr persönlicher Asthma-Notfallplan
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Bei Menschen mit Asthma sind die Symptome der Lungenerkrankung nicht immer gleich stark ausgeprägt: Viele Patient*innen erleben längere beschwerdefreie Phasen – bis der Kontakt mit einem Auslöser asthmatische Beschwerden hervorruft.
Wenn sich die Symptome der Erkrankung plötzlich verschlimmern, sprechen Expert*innen von einem Asthmaanfall. Meist verschwinden die Beschwerden von selbst, oder ein Notfallspray – ein Medikament der sogenannten Bedarfstherapie – kann sie innerhalb kurzer Zeit lindern. Wenn der Anfall besonders stark ist, kann er zu einem medizinischen Notfall werden. Daher ist es wichtig, für solche Fälle einen Asthma-Notfallplan zu haben.
Wie schwer ist der Asthmaanfall?
Ein beginnender Asthmaanfall kann sich beispielsweise durch Husten, geräuschvolles Ausatmen und zunehmende Atemnot bemerkbar machen. Einige Anfälle dauern nur ein paar Minuten, andere hingegen Stunden.
Doch wann genau sollte der Notruf verständigt werden? Einen Anhaltspunkt kann Ihnen die Schwere des Anfalls geben, die sich unter anderem anhand Ihres aktuellen Peak-Flow-Wertes einschätzen lässt. Dieser kann mithilfe eines kleinen Geräts – dem Peak-Flow-Meter – von Patient*innen zu Hause selbst ermittelt werden, indem sie schnell und kraftvoll in das Messgerät ausatmen. Das Peak-Flow-Meter ermittelt daraufhin die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft. Diese wird auch als Spitzenfluss bezeichnet.
▸ Bei einem leichten bis mittelschweren Anfall können Betroffene trotz Atemnot noch normal sprechen. Der Peak-Flow-Wert liegt bei über 50 Prozent des eigenen Bestwerts.
Ein lebensbedrohlicher Anfall ist immer ein Fall für den Notruf (Telefonnummer 112). Zusätzlich ist ärztliche Hilfe zu holen, wenn sich die Beschwerden – trotz der im Notfallplan aufgeführten Schritte (unten) – innerhalb von 30 bis 60 Minuten nicht deutlich verbessern.
Das (not-)ärztliche Fachpersonal entscheidet im Einzelfall, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten. Dazu zählt unter anderem die Gabe von Medikamenten beziehungsweise von Sauerstoff. Manchmal ist jedoch auch eine Behandlung im Krankenhaus nötig. Gut zu wissen: Wenn Sie als Betroffene*r oder Helfende*r nicht sicher sind, ob professionelle Hilfe notwendig ist, kann Ihnen unter anderem der ärztliche Bereitschaftsdienst weiterhelfen. Dieser ist bundesweit unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar.
Gut vorbereitet dank Asthma-Notfallplan
Ein Asthmaanfall kann Patient*innen buchstäblich die Luft rauben und verständlicherweise Angst hervorrufen. Sie kann die Atemnot noch verstärken – daher ist es wichtig, gerade jetzt die Ruhe zu bewahren. Dies fällt leichter, wenn Sie wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Die nötigen Informationen werden beispielsweise in Patientenschulungen vermittelt. Zusätzlich kann Ihnen unsere Checkliste helfen: Sie fasst beispielhaft die wichtigsten Schritte für Sie zusammen.
Tipp: Ihr Asthma-Notfallplan sollte individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Laden Sie unsere Checkliste zum Ausdrucken herunter und besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, an welchen Stellen der Plan angepasst werden sollte.
Erste Hilfe: Wissen Angehörige, was zu tun ist?
Bei einem plötzlichen Asthmaanfall kann das richtige Verhalten nicht nur für Sie als Betroffene*r eine große Herausforderung sein. Häufig fühlen sich auch Personen, die zu diesem Zeitpunkt anwesend sind, mit der Situation überfordert. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie auch Ihre Angehörigen sowie Menschen Ihres täglichen Umfelds – beispielsweise Arbeitskolleg*innen – mit dem Asthma-Notfallplan vertraut machen. So können diese im Ernstfall besonnen reagieren und Ihnen bei Bedarf Erste Hilfe leisten.
Notfallplan: Checkliste bei akuter Atemnot
▸ Bewahren Sie Ruhe und setzen Sie sich aufrecht hin. Öffnen Sie, falls gewünscht, ein Fenster.
▸ Ermitteln Sie Ihren Peak-Flow-Wert.
▸ Inhalieren Sie Ihr Bedarfsspray, wie mit Ihrem Arzt abgestimmt.
▸ Versuchen Sie, weiterhin eine atemerleichternde Position einzunehmen, und warten Sie kurz ab.
Atemerleichternde Körperhaltung: Kutschersitz
Dosierte Lippenbremse bei Atemnot
▸ Informieren Sie eventuell eine nahestehende Person über Ihren Zustand.
▸ Messen Sie nach etwa fünf bis zehn Minuten erneut Ihren Peak-Flow.
▸ Sollte sich Ihr Wert nicht verbessert oder sogar verschlechtert haben, inhalieren Sie noch einmal Ihr Bedarfsspray.
▸ Zusätzlich können Sie jetzt Medikamente einnehmen, die Ihnen Ihr Arzt für den Notfall verordnet hat.
▸ Warten Sie weiterhin in einer atemerleichternden Position kurz ab.
▸ Messen Sie erneut Ihren Peak-Flow.
▸ Hat sich der Wert nach wie vor nicht verbessert, rufen Sie den Notruf unter 112. Geben Sie dem Notfallteam dabei gleich den Hinweis, dass „akute Atemnot“ besteht.