Was ist nicht-allergisches Asthma?
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Bei nicht-allergischem Asthma, auch intrinsisches Asthma genannt, reagiert der Körper beispielsweise bei Atemwegsinfektionen oder körperlicher Anstrengung mit typischen Symptomen der Lungenerkrankung. Meist sind erwachsene Patient*innen von dieser Asthmaform betroffen.
Was ist nicht-allergisches Asthma?
Wann spricht man von nicht-allergischem Asthma?
Unter dem Begriff nicht-allergisches Asthma fassen Expert*innen die Formen der Erkrankung zusammen, die – im Gegensatz zu allergischem Asthma – nicht durch einen allergieauslösenden Stoff (Allergen) hervorgerufen werden. Während das allergische Asthma meist im Kindes- und Jugendalter beginnt, betrifft die nicht-allergische Form in der Regel eher Erwachsene im mittleren Alter.
Das nicht-allergische Asthma wird auch intrinsisches Asthma genannt (aus dem Lateinischen: von innen her). Denn es wird durch Reize ausgelöst, die aus dem Körper selbst kommen.
Die Stärke der Beschwerden schwankt bei nicht-allergischem Asthma meist weniger stark als bei allergischem. Dafür zeigt sich bei der intrinsischen Form häufig von Beginn an ein schwererer Verlauf. Bei vielen Betroffenen sind zudem die Nasennebenhöhlen chronisch entzündet.
Gut zu wissen: Die Einteilung zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma ist nicht immer eindeutig. Viele Patient*innen leiden unter einer gemischtförmigen Variante. Das bedeutet, dass ihre Beschwerden sowohl durch Allergene als auch durch andere Reize ausgelöst werden können.
Intrinsisches Asthma: Welche Auslöser gibt es?
Zu den häufigsten Auslösern des nicht-allergischen Asthmas zählen Infektionen der Atemwege, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Expert*innen sprechen in diesem Fall von einem Infektasthma.
Darüber hinaus können unter anderem die folgenden Reize dazu führen, dass Asthma-Beschwerden auftreten und es zu einem Anfall kommt:
- die Einnahme bestimmter Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS)
- körperliche Anstrengung, zum Beispiel beim Sport – man spricht dann auch von Anstrengungsasthma
- physikalische Reize wie Nebel oder feuchte Luft
- Tabak- beziehungsweise Zigarettenrauch
- chemische Reize, zum Beispiel bestimmte Dämpfe und Gerüche
- verschiedene Arten der Luftverschmutzung
- seelische Belastungen
Mögliche Auslöser bei nicht-allergischem Asthma
- Nebel, Wind, kalte Umgebungsluft
- körperliche bzw. sportliche Anstrengung (Belastungsasthma)
- psychische Belastungen, Stress
- Luftverschmutzung
- Atemwegsinfekte durch Viren und Bakterien
- Tabakrauch
- chemische Stoffe (z. B. Chlor, Lacke, Metalldämpfe, Gerüche)
Was passiert in der Lunge?
Die Atemwege der Patient*innen mit Asthma reagieren überempfindlich auf bestimmte Reize. Sowohl bei allergischem Asthma als auch bei der nicht-allergischen Form ist bei dieser Reaktion das Immunsystem beteiligt. Ein Unterschied ist jedoch, dass es bei allergischem Asthma zu einer stark vermehrten Produktion von Immunglobulin E (IgE) kommt. Dies ist bei nicht-allergischem Asthma nicht der Fall.
Bei einem Kontakt mit dem Auslöser laufen im Körper unterschiedliche Prozesse ab: Die Muskulatur rund um die Atemwege verkrampft sich, die Schleimhäute produzieren mehr Schleim. Die Atemwege können sich dadurch so stark verengen, dass es zu einem Asthmaanfall kommen kann – samt den typischen Symptomen wie Atemnot und Husten. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Diagnose: allergisch oder nicht-allergisch?
Um die bestmögliche Therapie zu finden, ist es wichtig, zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma zu unterscheiden. Häufig gibt die Krankheitsgeschichte der Patient*innen dem medizinischen Fachpersonal erste Hinweise auf den Auslöser der Lungenerkrankung.
Treten die Beschwerden zum Beispiel verstärkt im Winter bei einem Aufenthalt im Freien auf, liegt der Verdacht nahe, dass sie durch kalte und feuchte Luft hervorgerufen werden. Dass eine Pollenallergie dahintersteckt – ein typischer Auslöser bei allergischem Asthma –, ist zu dieser Jahreszeit hingegen eher unwahrscheinlich.
Darüber hinaus können gezielte Untersuchungen einen Hinweis darauf geben, um welche Form der Lungenerkrankung es sich handelt. Dazu zählt beispielsweise der Prick-Test. Bei diesem Hauttest wird untersucht, ob und wie der Körper der Patient*innen auf eine Reihe unterschiedlicher Allergene reagiert.
Therapie: Wie wird nicht-allergisches Asthma behandelt?
Mit der passenden Therapie kann Asthma heute gut kontrolliert werden. Dabei kommen unter anderem unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Betroffene einem Anfall vorbeugen oder die Beschwerden der Erkrankung gezielt lindern.
Bei allergischem Asthma gibt es in bestimmten Fällen die Möglichkeit, die Überreaktion des Immunsystems auf den Auslöser abzuschwächen (Hyposensibilisierung). Bei nicht-allergischem Asthma ist dies leider nicht möglich. Betroffenen wird daher empfohlen, ihre Auslöser im Alltag bestmöglich zu meiden. Tipps dazu finden Sie hier.