Asthma: Welche Formen und Typen gibt es?
Lesedauer ca. 3 Minuten
Expert*innen unterteilen Asthma in unterschiedliche Formen, Typen und Grade. Dafür nutzen sie verschiedene Merkmale der Erkrankung. Im Fokus kann dabei zum Beispiel die Frage stehen, wodurch die Beschwerden im individuellen Fall ausgelöst werden – oder wie gut die Krankheit unter Kontrolle ist.
Asthma: Welche Formen und Typen gibt es?
Lesedauer ca. 3 Minuten
Expert*innen unterteilen Asthma in unterschiedliche Formen, Typen und Grade. Dafür nutzen sie verschiedene Merkmale der Erkrankung. Im Fokus kann dabei zum Beispiel die Frage stehen, wodurch die Beschwerden im individuellen Fall ausgelöst werden – oder wie gut die Krankheit unter Kontrolle ist.
Asthma: Welche Kriterien gibt es?
Asthma bronchiale ist eine komplexe Erkrankung. Sie kann verschiedene Ursachen haben und mit verschiedenen Symptomen wie Atemnot und Husten einhergehen. Zudem können die Beschwerden im Verlauf der Krankheit unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Eine Einteilung des Asthmas ist daher anhand unterschiedlicher Kriterien möglich. Zu ihnen zählen unter anderem
- der oder die Auslöser des Asthmas oder
- die Kontrollierbarkeit der Erkrankung. Expert*innen sprechen dabei vom Grad der Asthmakontrolle.
In den vergangenen Jahren konnten Wissenschaftler*innen immer mehr Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Prozesse an der Entstehung und dem Verlauf von Asthma beteiligt sind. Es sind daher weitere Formen sowie Unterformen hinzugekommen, die sich vermischen können.
Unterscheidung nach Auslöser
Durch welchen Auslöser (Trigger) werden die Symptome der Erkrankung im individuellen Fall hervorgerufen? Die Antwort auf diese Frage gibt einen Hinweis darauf, um welche dieser drei Asthma-Formen es sich handelt:
- Allergisches Asthma: Das Immunsystem überreagiert auf einen an sich harmlosen Stoff, ein sogenanntes Allergen. Das können zum Beispiel Pflanzenpollen oder Tierhaare sein.
- Nicht-allergisches Asthma: Bei diesem Typ sind nicht allergieauslösende Stoffe (Allergene) der Auslöser, sondern zum Beispiel Infektionen der Atemwege oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
- Gemischte Form des Asthmas: Hierbei handelt es sich um den häufigsten der drei Typen. Bei Betroffenen können sowohl Allergene als auch andere Reize zu einer Reaktion der Atemwege führen und einen Asthmaanfall auslösen.
Unterscheidung nach der Kontrollierbarkeit
Bis vor Kurzem wurde Asthma in verschiedene Schweregrade eingeteilt. Heute nutzen Expert*innen jedoch einen anderen Maßstab: den Grad der Asthmakontrolle.
Um herauszufinden, wie gut die Symptome im individuellen Fall bei Erwachsenen unter Kontrolle sind, spielen die Antworten auf die folgenden Fragen eine wichtige Rolle. Diese beziehen sich auf die vorangegangenen vier Wochen:
- Sind die Symptome tagsüber häufiger als zweimal pro Woche aufgetreten?
- Hat Ihr Asthma Sie nachts aufgeweckt?
- Mussten Sie häufiger als zweimal pro Woche Bedarfsmedikamente einsetzen?
- Hat das Asthma Sie in Ihrem Alltag eingeschränkt?
Gut zu wissen: Für Kinder und Jugendliche fallen diese Fragen wie folgt aus:
- Sind tagsüber Symptome aufgetreten?
- Wurde er oder sie nachts durch das Asthma geweckt?
- Mussten Bedarfsmedikamente eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern?
- Wurde er oder sie durch die Erkrankung im Alltag eingeschränkt?
Auch diese Fragen beziehen sich auf die vergangenen vier Wochen.
Die drei Grade der Asthmakontrolle
Der Grad der Asthmakontrolle richtet sich unter anderem danach, wie häufig Patient*innen die oben genannten Fragen mit „Ja“ beantworten. Es fließen jedoch noch andere Kriterien mit ein. So ist beispielsweise von Interesse, wie es um die Lungenfunktion bestellt ist, beziehungsweise, ob eine Verengung der Atemwege (Obstruktion) vorliegt. Ebenso spielt eine Rolle, wie häufig Betroffene bereits Asthmaanfälle hatten.
Expert*innen unterscheiden bei Asthma die drei folgenden Grade:
- gut kontrolliertes Asthma
- teilweise kontrolliertes Asthma
- unkontrolliertes Asthma
Die Einteilung dient Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt als Orientierung für die weitere Behandlung. Das Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen die für Sie passende Therapie zu finden. Sie soll es Ihnen ermöglichen, das Stadium des kontrollierten Asthmas zu erreichen und beizubehalten.
Gut zu wissen: Im Verlauf der Erkrankung kann sich der Grad der Asthmakontrolle verändern. Er sollte daher in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Weitere Typen von Asthma
Neben den oben genannten Formen von Asthma kennen Expert*innen noch weitere Typen. Zu ihnen zählen beispielsweise:
Belastungsasthma:
Schweres Asthma:
Expert*innen sprechen von schwerem Asthma, wenn weiterhin Symptome auftreten oder es immer wieder zu schweren Exazerbationen (Verschlechterungen) kommt, obwohl Patient*innen bereits eine intensive Therapie erhalten.
Entzündliches Asthma:
Berufsbedingtes Asthma:
ZUSAMMENFASSUNG
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1 Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin: COPD – dauerhaft verengte Atemwege, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung, in: Patienteninformation, 09.2021, https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/copd#, Zugriff am 24.07.2023
2Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung (Hrsg.): 3,5 Millionen Menschen in Deutschland wegen Asthma in Behandlung, 19.11.2020, in: Ärzteblatt online, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118515/3-5-Millionen-Menschen-in-Deutschland-wegen-Asthma-in-Behandlung, Zugriff am 18.07.2023.